Dienstag, 3. März 2015

Schon bald geht es los ...

Life is too short ... aber darüber sprechen werde ich noch lang




Als ich 3 war, verabschiedete ich mich ohne gespeichertes Wissen von dem Land, in dem ich geboren wurde. 
Als ich 8 war, verließ ich eine Welt, die ich mit kindlichen Gefühlen zwar spüren aber nicht bewusst erleben konnte. 
Als ich 16 war, bereiste ich das Heimatland meiner Mutter, zwar leicht jungnaiv aber dennoch bewusst.
Als ich 18 war, kam ich nicht nur bewusst sondern sogar entschlossen nicht daran vorbei das gleiche zu tun wie mit 16. 
Als ich 21 war, nahm mich mein Bewusstsein nochmals bei Seite und ich bereiste sogar wieder das Land, was ich mit 8 verließ.
Als ich 32 war, wusste ich ganz sicher, dass es Zeit war etwas zu tun, was lang fällig war, nämlich mein Geburtsland zu bereisen.

Heute mit 36 möchte ich nicht mehr von Bewusstsein, sondern eher von Traum- oder sogar Pflichterfüllung sprechen. Doch die Reise geht diesmal nicht nur in mein Geburtsland, nicht nur in das Heimatland meiner Mutter oder einem Land, indem ich mal gelebt habe. Nein, diesmal geht es um die Entdeckung eines kompletten Subkontinents. Lateinamerika. 

Ich weiß nicht wie viele Menschen mir in meinem Leben schon gesagt haben: "Life is too short!" Die zahlreichen Interpretationen dieses Satzes sowie deren (teilweise missbrauchten) Anwendungsgebiete sind jedoch eine gewaltig lange Liste. Diese kann man sich sparen, wenn man diesen Satz für sich selbst fortsetzt. Bei mir würde der Satz dann wie folgt lauten: "Life is too short for not making your dreams come true." 

Bevor es losgeht, möchte ich aber kurz noch darüber sprechen, was mich außerdem noch dazu bewegt hat, mir diesen Traum jetzt zu erfüllen. Ich kann es auch nicht lassen hier und jetzt Menschen zu erwähnen, die Sätze aussprechen wie "Sowas tut man doch nicht!" oder "Sowas ist doch unverantwortlich!" Wie lieb ihr es auch gemeint habt, lasst euch von mir jetzt was sagen: Euer Leben liegt in eurer Verantwortung. Was ihr daraus macht, geht nur euch etwas an. Aber ist es nicht (ebenso) unverantwortlich, wenn man über Jahre hinweg, ja sogar bis zum Ruhestand, nichts anderes tut außer täglich zu funktionieren und schlussendlich nichts mehr tut außer den fast unvermeidbaren Zustand des hohen Alters zu bestärken, nämlich unzufriedener über die vielen Dinge zu sein, die man nicht getan hat (aber hätte tun können), statt über die Dinge die man getan hat?

Jetzt ist es schon fast eine Woche her, seit ich das letzte Mal das Büro meines vergangenen Arbeitgebers verließ. Ich muss zugeben, die Tage erscheinen mir momentan noch recht lang. Langweilig aber nun wirklich nicht. Zu sehr überwiegt die Spannung auf das, was bald beginnt und zu sehr genieße ich die Freiheit in aller Ruhe alles vorbereiten zu können. 
Ich freue mich sehr auf die vielen Abenteuer, die vielen Menschen, denen ich auf meinem Weg begegnen werde und vor allem während 250 Tagen einer Mentalität zu begegnen, die immer ein Teil von mir gewesen ist.