Samstag, 7. November 2015

Buenos Aires - Heimat unseres heiligen Vaters

Auf die Hauptstadt Argentiniens freute ich mich nicht zuletzt deshalb, weil ich während meiner Reisezeit in Brasilien so viele Argentinier kennen gelernt habe, die dort her kamen und mir so viel von ihrer Heimatstadt erzählt haben. Buenos Aires erfreut sich spätestens seit dem Musical-Film "Evita" (mit Madonna als Hauptdarstellerin) internationaler Bekanntheit. 


Viele Persönlichkeiten wurden in dieser Stadt hier geboren. Die zurzeit wohl berühmteste Person ist Jorge Mario Bergoglio, mehr bekannt als Papst Franziskus
Als ich nach einer 16-stündigen Busfahrt in Buenos Aires ankam, wurde mir gleich eines klar, was schon so viele andere vor mir festgestellt haben. Die Stadt ist ohne zweifel schön, ähnelt aber in keinster Weise einer anderen südamerikanischen Großstadt. Sofort fielen mir viele Ähnlichkeiten mit Madrid, Barcelona oder auch kleineren Städten in Spanien auf. 
Leider stellte ich auch sehr schnell fest, was ich bereits in Puerto Igauzu geahnt hatte. Die Preise sind in ganz Argentinien nämlich ebenfalls sehr europäisch orientiert, ganz besonders in Buenos Aires. Wer in den letzten Jahren mal hier war und denkt, so teuer ist es doch dort gar nicht, dem sei gesagt, dass die Preise nochmals gestiegen sind. Argentinien hat eine jährliche Inflation von 30% und steigende Preise lassen sich daher sogar innerhalb von wenigen Monaten schon leicht feststellen. Am schnellsten stellte ich das hohe Preisniveau beim Essen und Trinken fest. Hier fand ich kaum einen großen Unterschied zu Europa fest, sogar kaum zu München. 
Aus dem genannten Grund war es auch nicht einfach, ein günstiges Hostel zu finden. Letztlich wurde ich fündig in San Telmo, einem der bekanntesten Stadtteile von Buenos Aires. Dieser Stadtteil fällt sofort durch seine alten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sowie durch seine Kopfsteinpflastergassen auf. 


Das Stadtzentrum war von meinem Hostel in San Telmo aus recht schnell zu Fuß erreichbar. An der Plaza de Mayo entdeckte ich dann auch sofort die Casa Rosada, den rosafarbenen Präsidentenpalast, von dessen Balkon einst Eva Perón (auch bekannt als Evita) zu ihren Anhängern sprach. Die einstiege First Lady von Argentinien hinterließ nach ihrem Tod im Jahre 1952 im Alter von nur 33 Jahren einen bis heute anhaltenden Mythos. Auch deshalb laufen im zentrumshahen Cementerio de la Recoleta alle erstmal zu ihrem Grab. Und das obwohl der genannte Friedhof im Stadtteil Recoleta an sich schon eine der größten Attraktionen der Stadt ist. Dieser wirkt eher wie eine Miniaturstadt, so pracht- und prunkvoll sind die Gräber von Familien und einzelnen Personen aus Argentiniens Oberschicht. 


Die wahrscheinlich bekannteste Straße im Stadtzentrum ist die Calle Florida. Auf dieser Einkaufsmeile ist das häufigste Wort, was man zu hören bekommt Cambio (Geldwechsel). Wenn man als Tourist Dollar (oder auch Euro) mit ins Land bringt, bekommt man hier die besten Wechselkurse des Landes. Während meines Besuchs lag der Dollarkurs bei ca. 9,50 Argentinischen Pesos. Auf der Calle Florida bekam man dafür mindestens 15. Ich hatte glücklicherweise noch Dollar im Gepäck und wechselte diese mit dem genannten Kurs, was natürlich durch die hohen Preise in der Stadt mir sehr entgegen kam.
Ich traf während meiner Woche in Buenos Aires auch Javier wieder. Ja genau, der Javier, den ich in Jericoacoara in Brasilien kennen gelernt hatte und von dem ich mich am Flughafen in Fortaleza verabschiedet hatte. Mittlerweile hatte er seine Reise in Brasilien beendet und freute sich, dass wir uns nochmal treffen konnten. "Wie gefällt dir meine Stadt? Ich glaube dir gerne, dass dir alles ziemlich teuer erscheint. Allein in den 3 Monaten, die ich in Brasilien verbracht habe, sind die Preise um einiges gestiegen. Dagegen war Brasilien ein echt billiges Land. Aber echt super dich hier zu haben." 

Eines der bekanntesten Stadtviertel in Buenos Aires ist La Boca. Dieses wurde von italienischen Einwanderern aus Genau gegründet, ebenso der dort beheimate Fußballklub Boca Juniors, einem der agentinischen Vereine wo einst Diego Maradona spielte. Unweit des Stadions befindet sich die Touristenattraktion Caminito, eine kleine Fußgängerzone, die vor allem durch seine farbigen Gebäude viele Besucher anzieht. 


Die hohen Preise in Buenos Aires elaubten mir leider nicht allzu viele Späßchen. Ausgiebig feiern war leider nicht drin. Mein Tagesbudget war meist schon durch Übernachtung und Essen ausgereizt. Und das ohne etwas ganz besonderes zu mir genommen zu haben. Dank Javier, der mich einmal in das Haus seiner Mutter einlud, hatte ich aber das Vergnügen ein richtig autentisches Asado (Barbecue) mit leckerem Fleisch und gutem Wein mitzuerleben. 


Ich glaube diese Stadt hat wirklich ihren Reiz, wenn man hier länger bleibt und vielleicht auch nebenbei etwas arbeitet um sich seine Freizeitausgaben zu finanzieren. Wenn man zudem auch ein paar Leute dort kennt, mit denen man Nachts um die Häuser ziehen kann, möchte man sicher nicht so schnell weg. Für mich hieß es jedoch nach einer Woche Abschied nehmen.